Die Aussichten für die THG-Quote 2025: Wie geht es weiter?

  • 2024-10-04
  • Allgemein


Chancen und Perspektiven der THG-Quote 2025: Steht uns ein Stillstand bevor?


Seit fast zwei Jahren erleben wir einen dramatischen Absturz auf dem Markt für THG-Quoten. Ein Crash, der das Vertrauen in ein wichtiges Werkzeug des Klimaschutzes erschüttert hat. Der Grund für diese radikale Wertminderung liegt in aufgedeckten Betrugsnetzwerken: Zertifikate aus dem Ausland wurden manipuliert und in Umlauf gebracht, was den Markt mit gefälschten Emissionseinsparungen überschwemmte.

Die Folgen dieses Desasters treffen besonders E-Mobilisten, die sich bewusst für ein Elektrofahrzeug entschieden haben, um ihren Beitrag zur Senkung von CO₂-Emissionen zu leisten. Gleichzeitig profitiert ausgerechnet die Mineralölindustrie, die gesetzlich verpflichtet ist, ihre Emissionen durch THG-Zertifikate zu kompensieren. Doch durch die künstlich gedrückten Quotenpreise wird die Wirkung dieses Klimaschutzinstruments ausgehöhlt – das bedeutet: Umweltverschmutzung wird weniger teuer und das eigentliche Ziel rückt in weite Ferne.


Was erwartet uns 2025?


Eines ist sicher: Der Skandal hat aufgrund des öffentlichen und politischen Drucks das höchste Niveau erreicht. Zahlreiche Initiativen und Interessengruppen setzen sich vermehrt für Änderungen ein, während politische Entscheidungsträger, einschließlich Ministerin Lemke, dazu Stellung beziehen. Weitere Anhörungen im Bundestag sind geplant.

Gegen Jahresende arbeitet das BMUV nun an rechtlichen Änderungen. Ein kürzlich veröffentlichter Referentenentwurf signalisiert zwar, dass die Krise erkannt wurde, jedoch bleibt die Lösung der strukturellen Probleme aus. Dieser Entwurf hat bereits 2024 eine weitere Entwertung der Quotenpreise verursacht, ohne dass sich eine deutliche Erholung für 2025 abzeichnet. Der Einzelne muss sich darauf einstellen, dass die THG-Prämien pro Pkw im nächsten Jahr voraussichtlich nur noch bei etwa 60 bis 70 Euro liegen werden – kaum ein Anreiz für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs. In Verbindung mit EU-Importzöllen auf E-Autos könnte die Verkehrswende ins Stocken geraten.


Warum bringe die rechtlichen Änderungen nicht den gewünschten Erfolg?


Der Grund ist einfach: zu wenig, zu spät. Die Maßnahmen wirken wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein wesentlicher Faktor ist die derzeitige Lage bei den Mineralölkonzernen. Diese haben in den letzten Jahren große Mengen an Quoten zu günstigen Preisen erworben und ihre Verpflichtungen übererfüllt. Selbst bei kurzfristigen Änderungen ist daher kein signifikanter Preisanstieg zu erwarten.

Zusätzlich bleibt es problematisch, dass CO₂-Zertifikate weiterhin günstig produziert werden können, insbesondere durch den Import von Biodiesel aus der EU und anderen Regionen. Es ist fraglich, ob diese Importe aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Durch kriminelle Machenschaften können Schlupflöcher in der Lieferkette ausgenutzt werden, um betrügerische Zertifikate in den Umlauf zu bringen. Dieses künstlich erhöhte Angebot drückt die Quotenpreise weiter nach unten.


Welche Zukunft hat die THG-Quote?


Ohne politische Entschlossenheit und schnelle Maßnahmen wird der Schockzustand des THG-Quotenmarkts wahrscheinlich auch 2025 anhalten. Es droht sogar, dass sich die Problematik bis 2026 hinzieht. In diesem Zeitraum könnte es zu einer Phase des Stillstands kommen, in der bestenfalls nur eine leichte Erholung der Quotenpreise zu erwarten ist. Um dem entgegenzuwirken, sind nachhaltige strukturelle Reformen notwendig, die den Markt stabilisieren und langfristig stärken könnten.

Dennoch birgt jede Krise auch Chancen. Die aktuelle Situation zwingt uns, das THG-Quotensystem und seine Schwächen gründlich zu analysieren. Der Druck auf den Markt und die Politik könnte letztlich eine Reform herbeiführen, die das System auf solide Beine stellt und zu einer dauerhaften Stabilisierung führt – über die gegenwärtigen Herausforderungen hinaus.

Das Quotensystem wird aller Voraussicht nach bis über das Jahr 2030 hinaus bestehen bleiben. Diese langfristige Perspektive ermöglicht es, aus bisherigen Fehlern zu lernen und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Markt künftig widerstandsfähiger und transparenter wird. Mit diesen Anpassungen könnte das THG-Quotensystem zu einem effizienteren und glaubwürdigeren Instrument für den Klimaschutz werden – ein echter Antrieb für nachhaltige Veränderungen.


Ihr Team von THG-Experten




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