E-Auto unterwegs laden: Ladekarten im Vergleich und ihre Alternativen

  • 2025-09-18
laden mit Karte

Gerade Vielfahrer profitieren davon, ihr Elektroauto unterwegs komfortabel über eine Ladekarte laden zu können. Für Einsteiger stellt die große Bandbreite an Anbietern jedoch oft eine Hürde dar: Unterschiedliche Tarife und Abrechnungsmodelle machen die Wahl der passenden Karte kompliziert. Hier stellt sich die Frage, ob Ladekarten tatsächlich die optimale Lösung für das Laden unterwegs sind – und welche Alternativen es gibt. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die gängigen Optionen, damit Sie die passende Lademöglichkeit finden.



Was ist eine Ladekarte und wie funktioniert sie?

Eine Ladekarte ist im Prinzip eine physische Chipkarte im Kreditkartenformat mit integriertem RFID-Chip. Sie dient dazu, sich an einer Ladesäule zu identifizieren und den Ladevorgang freizuschalten. Zusätzlich ermöglicht sie die Abrechnung des verbrauchten Stroms.

Die Berechnung der Kosten erfolgt je nach Anbieter unterschiedlich: Häufig wird pro Kilowattstunde (kWh) abgerechnet, manche Betreiber rechnen jedoch pro Minute ab – was insbesondere beim langsamen Laden kostspielig werden kann. Teilweise kommen auch Mischformen dieser Abrechnung zum Einsatz.

Ein zusätzlicher Kostenfaktor können sogenannte Blockiergebühren sein. Diese greifen, wenn ein Fahrzeug zu lange an der Ladesäule verbleibt. Da die Gebühr oft minutengenau berechnet wird, kann dies schnell teuer werden. Der Hintergrund: Betreiber wollen ein unnötig langes Belegen der Ladepunkte verhindern. Je nach Anbieter werden diese Kosten nach 1 bis 4 Stunden fällig.

Vor der Anschaffung einer Ladekarte lohnt sich daher ein Blick auf die Tarifmodelle sowie auf die abgedeckten Ladesäulen, um bestmöglich vorbereitet zu sein.



Diese Ladekarten-Modelle gibt es am Markt

1. Das Roaming-Modell – eine Karte für viele Ladepunkte

Roaming-Ladekarten werden von Anbietern ausgegeben, die Verträge mit mehreren Betreibern von Ladesäulen abgeschlossen haben. Damit erhalten Nutzer Zugang zu einem großen Netz an öffentlichen Ladepunkten, häufig auch über Landesgrenzen hinweg. Das sorgt für Komfort und Reichweite. Allerdings erheben die meisten Anbieter Grundgebühren, und vor allem im Ausland können je nach Ladesäulenbetreiber höhere Preise anfallen.


2. Der lokale Ansatz – günstig, aber eingeschränkt

Viele Stadtwerke und regionale Betreiber bieten eigene Ladekarten an. Diese sind in der Regel günstiger, da sie lokal beschränkt sind, können jedoch nur an den eigenen Ladesäulen genutzt werden. Eine Option für alle, die hauptsächlich im Nahbereich unterwegs sind und ihr Fahrzeug nicht auf Urlaubsreisen einsetzen.


3. Hersteller-Lösungen

Immer häufiger stellen auch Automobilhersteller beim Kauf eines E-Fahrzeugs eine eigene Ladekarte bereit. Vorteil ist die nahtlose Integration ins Fahrzeug-Ökosystem, etwa über das Navigationssystem. Allerdings ist die Nutzung auf die Partnernetze des Herstellers begrenzt – bei einem Markenwechsel wird oft eine neue Karte nötig.



Mehr Flexibilität – Alternativen zur klassischen Ladekarte

Laden per App – die digitale Variante

Viele Anbieter setzen mittlerweile auf Smartphone-Apps. Dort wird die Bezahlmethode hinterlegt, die Abrechnung erfolgt automatisch nach dem Ladevorgang. Zusätzlich bieten Apps oft eine Übersicht aller Ladevorgänge und Navigationsfunktionen zu passenden Ladepunkten.


Spontanes Laden mit Kreditkarte

Immer mehr Schnellladesäulen – insbesondere an Autobahnen – sind mit Kreditkartenterminals ausgestattet. Das ermöglicht spontanes Laden ohne Vertrag oder App. Bezahlt wird direkt per Karte oder QR-Code. Der Nachteil: Die Preise liegen in der Regel höher als bei vertraglich vereinbarten Tarifen.


Plug & Charge – die komfortabelste Lösung

Bei dieser modernen Funktion reicht es, das Auto mit der Ladesäule zu verbinden – die Authentifizierung und Abrechnung erfolgen automatisch. Voraussetzung ist allerdings, dass Fahrzeug und Ladesäule diesen Standard unterstützen. Plug & Charge verspricht künftig eine deutliche Vereinfachung des Ladevorgangs.



Die richtige Wahl treffen: Was sollten E-Autofahrer beachten?

Welche Lösung die beste ist, hängt stark vom Fahrprofil ab. Wer regelmäßig lange Strecken fährt, sollte eher auf Roaming-Karten setzen. Gelegenheitsnutzer kommen mit Alternativen wie Plug & Charge oder spontanen Ladeoptionen aus – müssen jedoch die Kosten im Blick behalten. Markenbewusste Fahrer profitieren am ehesten von Herstellerlösungen.

Unser Tipp: Ein Vergleich der Ladekarten lohnt sich immer. So lassen sich Tarife transparent gegenüberstellen und nach den eigenen Bedürfnissen filtern.



Fazit: Laden unterwegs wird vielseitiger

Die Ladekarte bleibt eine bewährte Möglichkeit, komfortabel Strom zu tanken. Gleichzeitig sorgen Apps, Kreditkartenlösungen und Plug & Charge für mehr Vielfalt und Flexibilität. Damit entwickelt sich das Laden unterwegs zunehmend in Richtung einfacher, nutzerfreundlicher und komfortabler Lösungen. Schon heute gibt es für nahezu jedes Fahrprofil passende Angebote.